Karl der Große

Von allen germanischen Stämmen gelingt es nur den Franken, ein dauerhaftes Reich zu bilden. Nachdem die Könige des Merowingergeschlechts ihre Macht eingebüßt haben, übernehmen die ehemaligen Hausmeier (Verwalter) als Karolinger den Königstitel.

So kann Karl (geboren um 742 in Aachen) auf eine stabile Machtbasis bauen, als er nach seinem Regierungsantritt 771 beginnt den größten Teil Mitteleuropas zu erobern.

Am Weihnachtsabend des Jahres 800 wird er in Rom von Papst Leo III. als erster Kaiser nach dem Untergang des römischen Reiches im Westen gekrönt. Damit ist er Schutzherr des Papstes und der gesamten Christenheit.

Einzig die Kirche verfügt zu dieser Zeit über die Organisation, die Verbindungen und das Wissen um ein Reich verwalten zu können.

Diese gegenseitige Abhängigkeit, aber auch die Rivalität um die Macht werden bestimmend für das ganze Mittelalter.

Im Jahre 814 stirbt Karl der Große und wird in der Pfalzkapelle zu Aachen beigesetzt.

Was war das Besondere an Kaiser Karl dem Großen?

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass Karl d. Gr.  Den größten Teil Mitteleuropas beherrschte und so Angleichung von Kultur und Verwaltung im Zeichen des Christentums vorbereitete. Ein Kaiser und ein Papst beherrschen die Christenheit (Europa).

Er, selbst hoch gebildet, erkannte die Wichtigkeit von Bildung und Kultur und gab diesen Dingen im höheren Alter mehr Gewicht als dem Schwert. Es ist schon erstaunlich, welche Flut von Gesetzen und Erlassen (Capitularien) auf Karl zurückgeht, der davon beseelt war, den Niedergang der Kultur aufzuhalten. Er ließ das Stammesrecht aufzeichen, sanierte das Geldwesen, gab Anweisung für die Bebauung von Königshöfen, reformierte die Schrift, setzte sich für eine Aufbesserung der lateinischen Sprache ein, etc.

Zuletzt war Karl bekennender Christ, er war tief in seiner Religion verwurzelt. Bildung und Kultur versuchte er auf der Basis einer starken Kirche durchzusetzen, die er stützte und die sich seinerseits auf ihn stützte.

Obwohl Karls Enkel das Frankenreich zunächst in drei, später in zwei Reiche aufteilten und die Sprachen sich wieder auseinanderentwickelten, war ein in Kultur und Handel recht einheitliches Europa entstanden.

 

 

Die Straßburger Eide